Offiziersschule des Heeres.

Kurzinfo

Die Offizierschule des Heeres wurde an der Nahtstelle zwischen Dresden und Dresdner Heide auf dem Gelände von ursprünglich getrennt genutzten militärischen Einrichtungen der im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts angelegten Militärstadt „Albertstadt“ angelegt. Durch die Lage und mit der Nutzung denkmalpflegerisch wertvoller historischer Gebäude und Freiräume und der Errichtung moderner Hochbauten für Versorgung, Stab, Lehre und Sport sowie neue Funktionsstrukturen über die alten Grundstücksgrenzen hinweg, ergab sich für die Freiraumgestaltung ein interessantes Spannungsfeld zwischen Denkmalpflege und Moderne, zwischen völlig neuen funktionellen Anforderungen, denkmalpflegerischen und ökologischen Interessen. Das ca. 44 ha große Planungsgebiet konnte dank des Planungsauftrages über die gesamte Fläche an einen Landschaftsarchitekten (ein Büro) als neues Ensemble gestaltet werden, in dem die historischen wie die modernen Gebäude ein „individuelles“ adäquates Umfeld erhalten haben und sich doch zu einer Einheit verbinden.

Das Projekt

mit gezielt entwickelten verbindenden Raum- und Blickbeziehungen, orientiert an den Hauptverkehrsströmen zwischen Unterkunftsbereichen, Stabs-, Schul- und Sporteinrichtungen, gastronomischen und Versorgungseinrichtungen, Technikbereich und Medpunkt
durch Gestaltung der durch Abbruch freigewordene Felder mit modern „verwendeten“ Gestaltungselementen aus der klassizistischen Freiraumgestaltung der historisch rekonstruierten Bereiche (wie Baumblock, Allee, Raumeinfassung mit Baumreihen, Wechsel orthogonal und symmetrisch mit „landschaftlich“)
mit moderner Gestaltung von im Gelände geborgenen Material (wie Granitgroßstein- und -Kleinsteinpflaster, Sandsteinblöcken, Natursteinstufen, historischen Geländerteilen)
durch in abgewandelter Form wiederkehrende moderne wie historische Motive und Materialien über das gesamte Ensemble hinweg.

Denkmalpflege, Ökologie und moderne Gestaltungsideen ließen sich gut miteinander verbinden. Da die Militärstadt in ein Waldgebiet auf trockenem Sandstandort angelegt wurde „mussten“ zur Herstellung von historischen Räumen an den Gebäuden der Kadettenanstalt Flächen waldartig und standortgerecht aufgepflanzt werden. Auch die mit dem Wettbewerbsieg festgeschriebene generelle Idee des Hochbauarchitekten, die Stabs-, Lehr- und Sportgebäude „in die Dresdner Heide zu stellen“, gab die Möglichkeit ökologische und gestalterische Interessen offensichtlich zu verbinden. Außerdem war der Finanzrahmen für Bau und Pflege sehr eng bemessen, so dass gute Argumente für großzügige Wiesenflächen und dem Trockenstandort angemessene Pflanzungen gegeben waren. Die Erstellung des Pflegekonzeptes durch den Planer brachte Sachlichkeit in die Diskussion des „Machbaren“ und „Disziplin“ in die Planung.

Die gebündelte Verantwortung eines Planungsbüros für die gesamte „Landschaft“ und kooperative Leistungen mit allen Beteiligten über den eigentlich beauftragten Rahmen hinaus, ermöglichten im Großen z. B. grundlegende Veränderungen im Verkehrskonzept oder die Verwandlung des platten, flachen Sportplatzes in eine „Landschaft“ mit Höhen und Tiefen sowie im Detail die Planung wichtiger Übergänge vom Freiraum zum Gebäude. So waren die Gestaltung und der Bau der Eingangstreppen und Holzstege am modernen Lehr- und Stabsgebäude und am rekonstruierten Unterkunftsgebäude der Kadettenanstalt in unserer Verantwortung und sind, wie im Ergebnis offensichtlich wird, mit aus der Freiraumgestaltung entwickelt worden.

Gefordert war ein breites Spektrum: denkmalpflegerische Freiraumrestauration, Ergänzung von Treppen, Mauern und Geländern, Erfindung neuer Lösungen in historischer Formensprache, Umgang mit belasteten Erdstoffen, Entwicklung von konstruktiven Lösungen mit modernen Materialien.

Das am Anfang nur für die Gestaltung selbst gesetzte Thema „Durchdringung und Überschneidung“ im Sinne von Räumen und Formen, „Natürlichem“ und „Gebauten“, (gestalteter) „Heide“-Landschaft und Baulichkeiten war auch im übertragenen Sinne im Prozess der Planung und Durchführung allgegenwärtig - wegen der vielen Partner, der unterschiedlichsten, teils konträren Anforderungen, der knappen Finanzierung und der kurzen Bauzeit für ein räumlich wie inhaltlich riesiges und politisch bedeutungsvolles Vorhaben. Die Freianlagen finden beim Nutzer wie bei seinen Gästen sehr positive Resonanz.

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